Das
Drosophila-Auge dient als Modellsystem für verschiedenste Fragestellungen zur Organentwicklung, Zellmorphogenese und Sinnesphysiologie.
Ich möchte in meiner Arbeit die Funktionen des Mikrotubuli-Systems (MT-System), einer Zytoskelettkomponente, bei der Sehzellmorphogenese und bei der Organisation
adulter Sehzellen charakterisieren. Da das MT-System im
Drosophila-Auge bzw. in
Drosophila-Photorezeptoren bisher nur unzureichend untersucht ist,
besteht ein Schwerpunkt meiner Arbeit in der Analyse der räumlichen Organisation und der molekularen Zusammensetzung des MT-Systems.
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Immunfluoreszenz-Markierung von beta-Tubulin (rot) und F-Aktin (blau) im adulten Drosophila-Auge A) Querschnitt, B) Längsschnitt von Ommatidien. Kleine Pfeilköpfe = horizontal verlaufende Mikrotubuli, große Pfeilköpfe = longitudinal verlaufende Mikrotubuli (A, B), Pfeil = Mikrotubuli in den Kristallkegelzellen (B). Balken 5µm (A, B) |
Dabei sollen folgende Problemstellungen geklärt werden: (1) die Verteilung, (2) der Verlauf und (3) die Polarität der Mikrotubuli (MTs) in den verschiedenen Zellen des
Drosophila-Auges, (4) das Vorkommen von posttranslationalen Modifikationen an den MTs, welche die MT-Stabilität beeinflussen, und (5) die Veränderungen in der Organisation des MT-Systems während der Sehzell-Morphogenese. An Mutanten für MT-abhängige Motorproteine (Kinesin, zytoplasmatisches Dynein) soll in einer späteren Phase meiner Arbeit untersucht werden, welche Funktionen die MTs in den Sehzellen haben, insbesondere ob die lichtabhängige Pigmentgranulabewegung im distalen Bereich der Photorezeptoren unter Beteiligung des MT-Systems erfolgt.